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Nach dem einführenden Teil gliedert sich dieses Buch in dreiundfünfzig Abschnitte, jeweils ein Abschnitt für eine Woche des Jahres. Diese Einteilung soll aber nicht bedeuten, daß man das Buch in der ersten Jahreswoche beginnen muß. Lektüre und Übungen des Buches sind unabhängig von einer bestimmten Jahrszeit.
Jeder Abschnitt enthält Lesung,, Betrachtung,, Gebet und ein Wort für die Zeit des Schweigens.
Ich stelle mir vor, daß die Leserin oder der Leser eine Woche lang jeden Tag den gleichen Text liest, die Worte innerlich betrachtet, danach betet (wenn ihr oder ihm das möglich ist) - entweder das vorgeschlagene Gebet oder mit eigenen Worten - und sich dann Zeit nimmt für das schweigende Verweilen, so wie es oben beschrieben worden ist.
Natürlich sind das nur Vorschläge. Wer mag, kann sich mit dem Lesen des Textes begnügen oder mit dem Gebet oder mit dem Schweigen. Man kann sich auf das Lesen und Beten beschränken oder auf das Lesen und das Betrachten oder auf das Lesen und ein anschließendes Schweigen.
Mir ist es wichtig, daß siebenmal in einer Woche den gleichen Abschnitt zu lesen. Schon durch diese siebenfache Wiederholung werden Worte, Gedanken oder Bilder in uns Raum gewinnen, uns begleiten und sich langsam verinnerlichen. Wobei es natürlich jedem freisteht, in einer Woche auch mehrere Betrachtungen zu lesen.
Bei der Betrachtung kann man sich zum Beispiel fragen: Spricht mich das Gesagte an? Oder erregt es meinen Widerspruch? Kenne ich ähnliche Erfahrungen? Welche Gefühle weckt der Text in mir? Wie würde ich den Inhalt mit eigenen Worten wiedergeben?
Ich gebe zwar für jede Woche ein, zwei oder mehrere Meditationsworte, von denen man eines während des Schweigens innerlich sprechen kann. Aber diese Worte sollen nur so lange gebraucht werden, bis man sein Wort gefunden hat, bei dem man dann für eine längere Zeit oder für immer bleibt. Als ständiges Meditationswort schlage ich entweder „Jehoschua*" - die hebräische Form von „Jesus" – oder den urchristlichen Gebetsruf „Maranatha" vor.
Für manche mag es erstaunlich sein, daß einerseits Texte, Betrachtungen und Gebete angeboten werden, andererseits aber hingeführt wird zu einem Beten ohne Worte und ohne Gedanken.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß manche Menschen Schwierigkeiten haben, ohne jeden Gedanken oder Text in die Stille zu gehen, also eine „übergegenständliche" Meditation zu üben. Und ich erlebe es immer wieder, daß Kursteilnehmer während des Schweigens ein Gedicht wiederholen oder einen Choral oder einem Gedanken nachsinnen möchten. Für andere wiederum ist das Betrachten eines Gedankens oder Textes eine Einstimmung in das schweigende Verweilen ohne Gedanken und Worte.
Ich bin überzeugt, daß Lesung, Betrachtung, Gebet und Schweigen keine sich ausschließenden Gegensätze sind. Das eine kann aus dem anderen hervorgehen und manchmal kann das schweigende Verweilen wieder übergehen in das Beten mit Worten oder in das erneute Betrachten eines Wortes oder Gedankens.
Ich finde es wichtig, daß jeder Mensch den ihm angemessenen spirituellen Weg findet, damit daß Göttliche in ihm Raum gewinnt.
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*) Natürlich kann man auch das Wort „Jesus" nehmen. Jehoschua klingt für mich weicher und darum angenehmer zum Meditieren.