27. Woche: Und das Ziel? – am Ende ist Gott da, 5.Mose 34,1ff - Hinführung zur Meditation

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27. Woche: Und das Ziel? – am Ende ist Gott da, 5.Mose 34,1ff

Von Woche zu Woche


Es gibt Augenblicke, in denen ich mich frage: Wann bin ich am Ziel mit meiner Meditation, am Ziel mit meiner inneren Entwicklung, vielleicht auch am Ziel meines Lebens? Und wie sieht das Ziel aus? Wie soll ich mir den Raum der Ewigkeit, den Raum des Göttlichen vorstellen?
Mir hilft in solchen Augenblicken die Erzählung vom Tod des Moses: Moses, den Gott beauftragt hat, das Volk Israel in das verheißene Land zu führen, wird  am Ende seines Lebens – bevor Israel das verheißene Land betreten kann – von Gott auf den Berg Nebo geführt. Und dann heißt es: „Und der Herr zeigte ihm das ganze Land . . . Und der Herr sprach zu ihm: Dies ist das Land, daß ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe und gesagt: Ich will es deinen Nachkommen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen; aber du sollst nicht hinübergehen. Also starb Moses, der Knecht des Herrn. . . Und der Herr begrub ihn"
*.
Sein Leben lang hat Moses darauf vertraut, dafür gelitten und gearbeitet, das Volk in das verheißene Land zu führen. Aber am Ende seines Lebens, darf er das Land nur von ferne sehen, betreten darf er es nicht.
Mir sagt diese alte Erzählung, daß wir das Ziel unseres Lebens wohl erhoffen und ersehnen können, aber wir werden es noch nicht betreten. Wir können das Ziel unseres Lebens wohl erahnen, aber wir können es nicht beschreiben, ja uns nicht einmal vorstellen. Nur in Bildern und Symbolen können wir davon sprechen.
Und ähnlich ist es auch mit dem Ziel unserer Meditation. Vielleicht erreichen wir Zwischenziele; vielleicht geht uns ein wunderbares Licht auf; vielleicht entdecken wir eine uns tragende Mitte; vielleicht erfüllt uns eine nicht zu beschreibende Ruhe, vielleicht auch unendliche Weite und Fülle; vielleicht kommen wir in unserem Menschsein voran. Aber das endgültige Ziel bleibt Verheißung, Hoffnung und Ahnung.
Man könnte sagen, daß die Erzählung vom Tod des Moses eine tragische Geschichte ist, weil sein Leben ohne letzte Erfüllung bleibt. Aber am Ende wird erzählt, daß Moses von Gott selbst begraben wird: In dem Augenblick, in dem ihm der Zugang verwehrt wird, sorgt Gott für ihn; in dem Augenblick, in dem er erkennen muß, daß er das gelobte Land nie betreten wird, nimmt ihn Gott in den Raum der Ewigkeit.
Wenn wir meditieren, vielleicht sehr kümmerlich, trägt uns Gott, die unendliche Weite und Fülle, die grenzenlose Liebe.

     

Betrachtung:

Das Ziel unseres Lebens können wir wohl erahnen und erhoffen, aber wir können es nicht endgültig erreichen solange wir leben. Nur in Symbolen und Bildern können wir davon sprechen


Gebet:

Mein Gott,
solange ich lebe,
strebe und suche ich das Ziel meines Lebens.
In besonderen Augenblicken
kann ich wohl ahnen, wohin mein Leben führt.
Manchmal tauchen auch Bilder und Worte auf,
die vom Zukünftigen sprechen.
Aber dann gibt es auch Zeiten,
in denen alles nur dunkel erscheint,
in denen ich kein Ziel mehr sehe oder erhoffe.
Manche sagen sogar:
Am Ende ist alles aus!
Es gibt keine Hoffnung!

Und doch bleibt die Sehnsucht in mir,
die Sehnsucht nach Deiner Ewigkeit,
die Sehnsucht nach Dir.
Gott,
Du allein kannst meine Sehnsucht erfüllen.
Du bist Das Ziel meines Lebens.
Du bist die Erfüllung meines Lebens.
Am Ende bist Du da
mit Deiner Fürsorge und Liebe. Amen.

Im Schweigen:

Du sorgst für mich
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.


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*) 5.Mose 34,1-6.



 
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