9. Woche: Hilfe gegen Zwang, Routine und Zerstreuung - Hinführung zur Meditation

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9. Woche: Hilfe gegen Zwang, Routine und Zerstreuung

Von Woche zu Woche


Wenn wir uns regelmäßig Zeit nehmen für unsere Meditation und uns regelmäßig auf unser Wort oder unseren Satz sammeln, dann kann das zu einer Hilfe gegen Zwänge, Routine und Zerstreuung werden.
Unser aller Leben wird durch Zwänge und Notwendigkeiten bestimmt. Bei manchen ist es die Familie, die ihre Ansprüche stellt, bei anderen ist es der Beruf, der ihren Einsatz, ihre Kraft und ihre Zeit beansprucht. Immer wieder heißt es, daß wir dieses oder jenes müssen. Weitgehend gestalten wir unser Leben nicht selbst, sonder andere haben unser Leben in der Hand und sei es nur durch Termine, durch die sie unsere Zeit beanspruchen.
Zu den ständigen Notwendigkeiten kommt die Routine. Je länger wir uns in einem Lebensbereich befinden, bewegen und arbeiten, um so mehr stellt sich ein Tages- und Lebensablauf ein, aus dem wir kaum mehr heraus können. Tag für Tag läuft unser Leben nach dem gleichen Schema ab.
Und dann ist da die große Zerstreuung. Ständig dringen Bilder oder Geräusche auf uns ein: Menschen sprechen uns an und wollen etwas von uns. Reklame will unsere Aufmerksamkeit erwecken. Meldungen und Nachrichten in der Zeitung, im Fernsehen oder aus dem Radio beschäftigen oder erregen uns. Wir hören Musik, wir hören die Geräusche des Straßenverkehrs, den Lärm von einer Baustelle, das Geschrei vom Fußballplatz.
Und dann ist da das ungeheure Angebot! Es gibt so vieles zu sehen, zu lesen, zu  besuchen, zu entdecken.. Wir können in fast alle Länder der Erde reisen.
Die vielen Zwänge unseres Lebens, das zur Routine gewordene Leben, und die unendlich vielen Möglichkeiten, das alles führt dazu, daß wir immer zerstreuter werden. Wir verlieren unsere Mitte und wir verlieren das notwendige Maß an Sammlung. Wir sind wie eine Tischdecke, die nicht mehr eingefaßt ist und langsam immer mehr ausfranst. Wir verlieren unseren inneren Halt.
Unsere Meditation ist eine Art Auszeit aus dem allen. Wenn wir meditieren, dann entziehen wir uns für eine gewisse Zeit den ständigen Verpflichtungen; wir durchbrechen auch die uns beherrschende Routine und wir fangen an, uns zu sammeln gegen den Sog der vielen Zerstreuungen – und langsam, ganz langsam finden wir zur Mitte unseres Lebens zurück.
      

Betrachtung:

Worum dreht sich mein Leben?

Gebet:

Gott,
manchmal weiß ich nicht ein noch aus.
Ständig soll ich etwas tun.
Immer neue Anforderungen dringen auf mich ein.
Ich lebe gehetzt. Ich bin voller Unruhe.
Und manchmal ist es so, als wenn es nichts Neues mehr gibt;
Ständig wiederholt sich das Gleiche.

Mein Gott,
ich brauche die Ruhe in Dir.
Ich brauche eine Mitte,
die mein Leben zusammenhält.
Ich brauche Dich.

Schenke mir innere Ruhe.
Laß mich Sammlung finden.
Laß mich die Mitte finden, die heilt und trägt.
Schenke mir neue Erfahrungen.

Du bist die Mitte aller Dinge.
Du bist die Mitte meines Lebens. Amen.

Im Schweigen:

Alles in mir schweige.
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.


 
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