1. Woche: Ich werde getragen - der ewige Grund - Hinführung zur Meditation

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1. Woche: Ich werde getragen - der ewige Grund

Von Woche zu Woche


Wenn ich meditiere, dann tue ich nichts anderes, als immer neu zu erspüren: Ich werde getragen!
Ich sitze und ich spüre, wie ich getragen werde von meinem Stuhl oder von dem Boden, auf dem ich sitze. Ich werde getragen vom Boden meines Zimmers. Das Zimmer wird getragen von dem Haus, in dem ich bin. Das Haus wird getragen von unserer Erde. Die Erde wird in ganz anderer Weise „getragen" von der Ordnung und von den Kräften unseres Milchstraßensystems. Und unsere Milchstraße ist eingebettet in den unendlichen Kosmos, in das All. So stelle ich mir immer weiter vor, wie eines vom anderen getragen wird und wie ich getragen werde.
Aber wovon wird der Kosmos getragen? Was ist der letzte Grund? Ein Beter sagt im 91. Psalm: „Er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich auf den Händen tragen". Das ist ein gutes Wort zu Beginn eines Meditationsweges, der unbekannt und dunkel vor uns liegt.
Manche werden freilich fragen: Ist das wahr? Kann ich das glauben? Wie lerne ich es zu glauben, daß ich getragen werde!?
In unserer westlichen Welt sind wir geneigt, auf diese Frage mit Erklärungen zu antworten. Die Meditationslehrer der östlichen Welt würden nur sagen: Setze dich hin und spüre, wie du getragen wirst! Vertraue dich dem an, das dich trägt!
Es fängt also ganz praktisch an: Ich lasse alle Fragen, alles Nachdenken und auch alle Zweifel, ich setze mich hin und versuche zu erspüren, wie ich getragen werde: Ich spüre, daß da etwas ist, das mich nicht ins Bodenlose fallen läßt. Ich werde getragen! Natürlich weiß ich, daß es der Boden ist, der mich trägt. Aber der Grund, den ich spüre, ist Hinweis auf einen ewigen Grund, der alles trägt: das Staubkorn ebenso wie den Kosmos  - und auch mich: ich werde getragen!
Immer neu versuche ich zu spüren, wie ich getragen werde. Zunächst ganz äußerlich: da ist ein Boden, der mich trägt. Im Laufe der Zeit wird es zu etwas Innerlichem werden: Da ist ein Grund jenseits alles Sichtbaren und Spürbaren, ein ewiger Grund, der mich trägt und hält. Vielleicht versuche ich diesem tragenden Grund einen Namen zu geben. Ich sage „Gott" oder „Christus" oder nur „Du". Vielleicht will ich auch gar nichts sagen. Ich schweige und spüre: Ich werde getragen.
      



Betrachtung:

Was – oder wer? - ist der tragende Grund meines Lebens?

Gebet:

Gott,
Du, der Du der Grund aller Dinge bist,
Du, der Du alles trägst und hältst,
Du, tragender  Grund allen Seins,
Du hältst und trägst auch mich.

Du trägst mich und hältst mich,
auch wenn ich nichts davon spüre.
Du trägst und hältst mich
auch mit meinen Bedenken und Zweifeln.
Du trägst und hältst mich
mit der Freude und mit der Last meines Lebens.
Du trägst und hältst mich auch dann,
wenn ich allen Boden unter den Füßen verliere,
wenn ich nichts mehr habe, woran ich mich halten kann.

Du hältst und trägst mich,
wenn es keinen Halt und keinen Grund mehr gibt.
Ich danke Dir. Amen

Im Schweigen:

Ich werde getragen.
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.

 
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