11. Woche: Nur sitzen und atmen – geschehen lassen - Hinführung zur Meditation

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11. Woche: Nur sitzen und atmen – geschehen lassen

Von Woche zu Woche


Wenn ich regelmäßig meditiere, dann können Tage kommen, an denen ich mich frage: Was tust du da eigentlich? Du sitzt und wiederholst immer wieder dein Wort? Was bringt das? Und dann kann es geschehen, daß ich den Mut zum Meditieren verliere.
Ebenso gibt es Tage, an denen ich so beschäftigt bin mit einem Gedanken, einer Sorge oder einem Vorhaben, daß ich mich einfach nicht auf mein Wort sammeln kann. Es ist, als wenn mir das Wort immer wieder wegrutscht und andere Gedanken sich in den Vordergrund drängen. Was soll oder kann ich dann tun?
Mir hilft es in solchen Zeiten immer wieder, wenn ich mich ganz auf mein Sitzen sammle. Ich lasse das Wort los und tue nichts anders, als daß ich wahrnehme, daß ich sitze und wie ich sitze.
Ich nehme meinen Körper wahr, und wenn störende Gedanken auftauchen, kehre ich immer wieder zurück zur Wahrnehmung meines Leibes und meines Sitzens.
Und ich nehme meinen Atem wahr: Ich nehme wahr, daß ich einatme und ausatme – immer wieder und wieder und wieder  - bis die Meditationszeit zu Ende ist.
Ich denke nicht an mein Atmen, ich korrigiere oder steuere den Atem auch nicht; ich lasse ihn kommen und gehen wie er kommt und geht. Wenn der Atem schnell geht, ist es in Ordnung; und wenn er langsamer wird, ist es auch in Ordnung.
Meistens kehrt durch das Sammeln auf das Sitzen oder den Atem die innere Ruhe zurück. Manchmal kann ich nach einiger Zeit zu meinem Meditationswort zurückkehren, aber manchmal bleibe ich auch beim Achten auf das Sitzen oder den Atem.
Und dann kann ein Augenblick kommen, in dem das Atmen zum Beten wird, zu einem Beten ohne Worte und ohne Gedanken: Jedes Einatmen ist wie ein Bitten, wie ein Kraft Schöpfen, wie das Einatmen neuer Hoffnung, neuer Zuversicht und neuen Vertrauens.
Und jedes Ausatmen ist wie das Ablegen alles dessen, was mich bedrängt oder bekümmert. Ich lege alles in Gottes Hand. Der Beter in den Psalmen sagt das auf seine Weise so: „In Deine Hände befehle ich meinen Geist.
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Betrachtung:

Ich muß nichts tun. Ich sitze und atme in der Gegenwart Gottes.
Ich kann ohne Gedanken und ohne Worte beten, nur mit dem Atmen.

Gebet:

Gott,
ich weiß manchmal nicht, was ich beten soll und
wie ich beten soll.
Manchmal bin ich voller Unruhe.
Mir geht so vieles durch den Kopf und durch das Herz.
Ich vertraue, daß Du mich kennst- ohne daß ich es sage.
Du weißt, was ich suche und wünsche.
Du kennst meine Hoffnungen und Erwartungen.
Du kennst auch alles,
was ich in Deine Hände legen und
Dir anvertrauen  möchte:
Vor allem die Menschen, die ich liebe,
alle, um die ich mir Sorgen mache.
Du weißt um die Bedrängnisse,
die ich in Deine Hand legen möchte.
Mein Gott,
ich atme ein, ich atme aus.
Du verstehst mich,
Du weißt, was mir fehlt,
Du weißt, was ich loswerden möchte.
Ich atme ein, ich atme aus. Amen

Im Schweigen:

In Deine Hände lege ich mein Leben.
Oder: Jehoschua.

Oder: Maranatha.



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*) Ps 31,6.



 
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