23. Woche: Der Schatz im Acker,– was uns gegeben ist Mt 14,33 - Hinführung zur Meditation

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23. Woche: Der Schatz im Acker,– was uns gegeben ist Mt 14,33

Von Woche zu Woche


Was für ein erstaunliches Bekenntnis: „Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes!" Das paßt so gar nicht zu der ständigen Erinnerung daran, daß wir Sünder sind? In vielen Predigten wird das betont und manche Gottesdienste beginnen regelmäßig mit einem Sündenbekenntnis.
Es ist zur kirchlichen Gewohnheit geworden, daß wir zunächst auf das angesprochen werden, was wir nicht sein sollen oder nicht sein dürfen. Und dann wird uns gesagt, was wir unbedingt tun müssen.
Wir wissen – wenn wir nicht ganz unkritisch uns selbst gegenüber sind - doch selbst gut genug, daß wir zwiespältige Wesen sind, daß es in uns immer Dunkles und Helles, Gutes und Böses gibt, Gottvertrauen und Gottvergessenheit.
Wer bin ich nun? Ein Sünder oder ein Tempel des lebendigen Gottes? Oder bin ich immer beides?
Wichtig und hilfreich finde ich in diesem Zusammenhang das Gleichnis vom Schatz im Acker, das Jesus erzählt
*.
Jesus erzählt von einem Mann, der in einem Acker einen verborgenen Schatz findet. Wir wissen nicht, ob der Mann vielleicht schon viele Jahre oder Jahrzehnte auf diesem Acker gearbeitet, gepflügt, geeggt, gesät und geerntet hat. Es wird nichts davon gesagt, ob der Mann sich sehr anstrengen mußte, bis er den Schatz finden konnte. Es wird nur gesagt: Eines Tages findet er überraschend im Acker, in Erde und Dreck einen kostbaren Schatz. Und voller Freude verkauft er alles, was er sonst besitzt, um diesen Acker, in dem der Schatz liegt, kaufen zu können
Ich glaube, daß Jesus mit diesem Gleichnis von uns spricht: Auch in uns, in unserem mehr oder weniger gelungenen Leben, in uns mit unseren Fehlern und Schwächen, ja, in uns Sündern ist der kostbare Schatz verborgen da.
Auch in uns ist immer schon ein Schatz da, selbst wenn wir nichts davon wissen oder spüren. In uns ist die Ewigkeit, in uns lebt Christus, lebt das Göttliche, unser wahres Selbst. Es ist immer schon da - ohne unser Zutun, ohne unser Wissen. Wer bin ich? Ich bin Gottes Geschöpf, Gottes Sohn, Gottes Tochter.
Jesus spricht uns zuerst nicht auf das an, was uns fehlt, sondern er erinnert uns an das, was uns gegeben ist.

       
Betrachtung:

Jesus spricht uns zuerst nicht auf das an, was uns fehlt, sondern
er erinnert uns an das, was uns gegeben ist.

Gebet:

Mein Gott,
wunderbar ist die Botschaft:
auch in mir ist der ewige Schatz da!
In mir ist Deine Ewigkeit,
auch wenn ich nichts davon spüre,
nichts davon weiß.
Mein Gott,
Du bist die Kraft, die mich leben läßt.
Du, mein Gott,
bist die Quelle meines Seins
und Du, mein Gott,
bist das Ziel meines Lebens.
Dein, mein Gott,
bin ich, heute, morgen und in Ewigkeit.
Laß mich nicht aufhören,
Dich zu suchen.
Schenke es mir,
Dich zu finden – in mir.
Amen.

Im Schweigen:

Du bist mein Leben.
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.


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*) Mt 13,44.


 
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