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Das Jetzt und den Augenblick ernst zu nehmen, das bedeutet, daß wir bewußt und achtsam leben, bewußt und achtsam das tun, was wir gerade tun. Wenn ich meditiere, dann meditiere ich mit aller Hingabe und mit aller Kraft meines Geistes, meines Herzens und meines Leibes. Ich meditiere gewissermaßen so, als wenn es kein Vorher und kein Nachher gäbe.
Und die gleiche innere Haltung, die gleiche Einstellung wird sich langsam ausdehnen auf alles, was wir tun. Ganz langsam werden wir es lernen, alles achtsam und aufmerksam zu tun, mit ganzer Hingabe und ohne daran zu denken, was gestern war oder was morgen sein wird.
Einer, der regelmäßig meditierte, wurde gefragt, wie ihn die Meditation verändert habe. Er antwortete: Wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich, wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich lese, dann lese ich, wenn ich mich unterhalte, dann unterhalte ich mich; wenn ich mit Freunden fröhlich bin, dann bin ich mit Freunden fröhlich!
Die Frager entgegneten: Das tun wir alle doch auch! Er aber antwortete: Nein, wenn ihr eßt, dann denkt ihr schon an die Arbeit, die ihr nachher tun müßt; wenn ihr arbeitet, dann denkt ihr schon an den Feierabend; wenn ihr schlaft, macht ihr euch Sorgen um das, was morgen sein wird; wenn ihr ein Buch lest, seid ihr mit euren Gedanken immer wieder woanders; wenn ihr euch unterhaltet, denkt ihr an das, was ihr nachher tun müßt; und wenn ihr mit euren Freunden fröhlich seid, beschleicht euch schon die Traurigkeit darüber, daß die unbeschwerte Zeit so schnell vorüber geht. Ihr seid nie ganz bei einer Sache.
Wir alle werden das kennen, daß wir nur mit Schwierigkeiten „ganz bei der Sache" sein können. Unser Leben stellt so viele Anforderungen an uns, und jeden Augenblick dringen so viele Dinge, Geräusche und Bilder auf uns ein, daß wir mehr zerstreut als gesammelt sind, daß wir viel öfters unachtsam als achtsam und aufmerksam sind.
Sicherlich sind auch Zerstreuungen und Leichtigkeit des Lebens wichtig, ja lebensnotwendig. Aber wir brauchen Achtsamkeit und Sammlung, damit unser Leben nicht seine Mitte verliert oder sogar niemals zu seiner Mitte findet. Darum üben wir uns in unserer Meditationszeit, ganz achtsam unser Wort zu sagen, achtsam zu sitzen oder achtsam unserem Atem zu folgen.
Betrachtung
Durch regelmäßiges Meditieren lernen wir, bewußt und achtsam zu leben, bewußt und achtsam das zu tun, was wir gerade tun.
Gebet:
Mein Gott,
Du bist voller Hingabe,
ganz und gar bist Du für uns da.
Ich bin dagegen zerstreut und unaufmerksam.
Es fällt mir schwer, ganz bei der Sache zu sein.
Immer wieder machen mir Sorgen zu schaffen
oder Ängste und Befürchtungen.
Ich bitte Dich:
Lehre mich aufmerksam zu leben;
Lehre mich achtsam zu sein
in meinem Reden und Hören,
bei meinem Tun und im Schweigen.
Lehre mich, ganz bei der Sache zu sein.
Mein Gott,
Du hast unsere Sache ganz und gar
zu Deiner Sache gemacht.
Lehre mich,
gesammelt und bewußt zu leben. Amen.
Im Schweigen:
Du, immer nur Du.
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.