14. Woche: Das Kreuz als Symbol der versöhnten Gegensätze - Hinführung zur Meditation

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14. Woche: Das Kreuz als Symbol der versöhnten Gegensätze

Von Woche zu Woche


Das Kreuz Christi ist das Symbol, das auf die Vereinigung der Widersprüche und Gegensätze hinweist. Einerseits erinnert uns das Kreuz an den Tod Christi, andererseits weist es hin auf Auferstehung und Neuanfang, besonders das Kreuz in seiner ältesten Form, das gleichschenklige Kreuz.
Ich sehe das Kreuz vor mir: In der Mitte, da wo die Balken sich kreuzen, gibt es keine Widersprüche oder Gegensätze. In der Mitte ist alles eins. Aber von der Mitte gehen die Kreuzesbalken nach oben und nach unten, nach rechts und nach links. Sie zeigen auf den Himmel und auf die Erde. So weisen die Balken des Kreuzes auf alles hin, was mir als Anspruch begegnet: Die einen sagen: Du mußt Gott ernst nehmen, vergiß nicht den Himmel! Die anderen sagen: Du hast Verantwortung für die Erde und für deine Mitmenschen! Und dann ist auch eine Stimme da, die mir sagt: Du mußt deine ganz persönliche Bestimmung erfüllen, werde der Mensch, der du sein kannst und sollst!
Wie soll ich dem allen gerecht werden? Hat nicht jede dieser Stimmen Recht? Und jede gebärdet sich so, als sei ihr Anspruch der einzig richtige. Darum wird das Kreuz zum Symbol meiner Zerrissenheit, auch meines Ungenügens und meiner Schuld.
Es wäre zum Verzweifeln, wäre nicht die Mitte da, der Punkt, wo sich die Kreuzesbalken überschneiden. Diese Mitte erinnert an den, der allen Ansprüchen gerecht geworden ist, sie erinnert an Christus, der für alle in gleicher Weise  da war, für den Himmel aber auch für die Erde, für Gott und die Menschen. Der Mittelpunkt des Kreuzes erinnert daran, daß in Ihm alles zusammen findet, was für uns und durch uns zerrissen ist. Die mich fordernden und überfordernden Ansprüche kommen am Kreuz zum Schweigen durch Ihn, der am Ende sagen konnte: „Es ist vollbracht!
*" Darum haben die Christen zu allen Zeiten das Kreuz als das Symbol der Versöhnung und Erlösung.
In unserer Meditation sammeln wir uns auf eines und auf den Einen. Wir lösen uns von allen Anforderungen und Ansprüchen. Wir lassen alles los, bis wir zu der großen Ruhe finden, die jenseits aller Ansprüche und Anforderungen, auch jenseits von Leben und Tod, auf uns wartet. Der Hebräerbrief sagt: „So ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes"
**.
     

Betrachtung:

Der Mittelpunkt des Kreuzes erinnert daran, daß in Gott alles zusammen findet. Am Kreuz kommen alle Ansprüche gegen mich zum schweigen.

Gebet:

Mein Gott,
Jesus Christus,
Dein Kreuz
bringt zusammen,
was wir niemals verbinden können:
den Himmel und die Erde,
den Tod und das Leben,
Freunde und Feinde,
Vergangenheit und Zukunft,
Anfang und Ende.
Dein Kreuz –
es ist uns oft fremd und dunkel.
Dein Kreuz –
       Zeichen unserer Hoffnung.
Dein Kreuz –
versöhnt alle und alles, was für uns so unversöhnlich erscheint.
Dein Kreuz –
       Zeichen Deiner Hingabe und Liebe.
Dein Kreuz -
       Zeichen, daß im Ende der Anfang ist. Amen.

Im Schweigen:

Von Ihm und durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge.
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.

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*) Joh 19,30
**) Hebr. 4,9

 
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